„Also da kann ich dich beruhigen da war nichts. Nachdem man dich gestern ins Bett getragen hatte, habe ich extra nochmal abgeschlossen, damit du ungestört schlafen kannst.“, sie lächelte mich an und ich lächelte erleichtert zurück.
„Danke du hast mir da wohl den Hals gerettet.“
„Man trifft eben nicht jeden Tag so einen großen Helden wie dich und da will man eben die Gelegenheit nutzen den Menschen hinter den Lobpreisungen und Gerüchten kennen zu lernen.“
Ich lehnte mich wieder zurück.
„Wie ich schon sagte... Ich bin kein Held ich bin letztendlich genauso wie Kalan ein Mörder. Zwischen uns besteht nur der Unterschied, dass ich Menschen ermorde, die wehrlose Menschen töten und dafür Geld bekomme.“
Dann kam schon Frau Meckkless mit einem Tablett voller Torten- und Kuchenstücke und einer Flasche mit einer lila Flüssigkeit. Rita räumte schnell den Tisch leer, damit ihre Mutter das Tablett abstellen konnte.
„So ich hatte dir gestern noch alle Torten- und Kuchen auf der Speisekarte versprochen. Aber trink zuerst einmal deine Medizin von Chèrielle aus.“, sagte sie und reichte mir die Flasche. Ich begutachtete den Inhalt. Es sah mir nicht gerade vertrauenswürdig aus.
„Sind Sie sich sicher, dass das die Medizin ist?“, fragte ich.
„Ja wir hatten uns auch über die ungewöhnliche Farbe gewundert, doch Chèrielle versichert uns, dass es von den Trauben kommt, die sie hinein gemischt hat, um den Geschmack zu versüßen.“, sagte Frau Meckkless.
„Na dann..“, ich öffnete die Flasche und ein komischer Geruch kam mir entgegen. Ich konnte den Geruch nicht definieren, doch er bewirkte, dass mein Blut davon in Wallung geriet. Mein Herz klopfte schneller und mein Inneres schrie danach, dass ich den Inhalt sofort trinken soll. Ich sah verwirrt die Flasche an. Was war da drin, dass mein Blut so darauf reagierte? Es gab nur einen Weg es herauszufinden. Ich nahm die Flasche und trank. Mein Inneres schien zu explodieren. Ich fühlte auf einmal neue Kraft und trank die Flasche schnell in einem Zug aus. Dann legte ich sie auf den Tisch und schnappte nach Luft. Mein Körper... Ich spürte wie er pulsierte. Ich spürte wie meine Brust sehr warm wurde.
„Ist alles in Ordnung??“, fragte Rita und sah mich besorgt an.
„J-Ja... Es... Ist nur irgendwie komisch.... Aber mir geht es gut. Ich fühle mich so als könnte ich nun gegen fünf Kalans auf einmal antreten und locker gewinnen!“, sagte ich und ich spürte, dass es auch stimmte. Was auch immer in diesem Trank war. Es wirkte perfekt. Ich nahm mir vor auf jeden Fall Chèrielle zu dem Trank zu befragen.
„Na dann hier ist die Sahnetorte, die du gestern so sehr gemocht hast!“, sagte Frau Meckkless und stellte den Teller vor mich ab.
„Danke.“, sagte ich und genoss das große Torten und Kuchen Angebot.
Später in meinem Zimmer nahm ich die Verbände wieder ab. Wie ich es mir gedacht habe, waren alle Wunden verheilt und es blieben nur noch Narben übrig.
„Okay.. Ich werde mir garantiert mehr von dem Zeug holen, falls ich nochmal verletzt werde.“
Ich sah auf die Festsachen, die mir Erika vorbeigebracht hat. Widerwillig zog ich sie an und begab mich zusammen mit Erika und Rita zum Fest.
Die Stadt war nicht wieder zu erkennen. Überall hingen Banner und Laternen. Es wurden Spiele veranstaltet und es gab auch sehr viele Imbissbuden.
„Das alles habt ihr nur für mich veranstaltet?“, fragte ich die beiden Mädchen.
„Genauer gesagt mein Vater, ich und die restliche Stadtverwaltung.“, sagte Erika.
„Ja da hast du zur Abwechslung mal bei was produktivem mitgemacht.“, lachte Rita und Erika warf ihr einen bösen Blick zu.
„Hey Mädchen lasst uns einfach diesen Abend so schnell wie möglich hinter uns bringen, damit ich meine Sachen holen kann.“, sagte ich.
„Also um ehrlich zu sein werden deine Rüstungsteile und dein Schwert gerade in dein Zimmer geliefert.“, sagte Rita und grinste mich an.
„Da du dich aber jetzt schon für das Fest umgezogen hast und wir schon mitten drin sind, würdest du ja jetzt nicht wieder zurück zur Gaststätte gehen. Nicht wahr?“, sagte Erika.
„Ihr beiden seid wirklich ein gutes Team... Na gut, dann spiele ich eben ausnahmsweise mit. Doch sobald ich spüre, dass man über meine peinlichen Auftritte von gestern redet, bin ich weg.“, sagte ich. Die beiden Mädchen nickten glücklich und führten mich dann durch das gesamte Fest. Ich gab zu, dass ich auch etwas Spaß hatte. Ich gewann bei Schießbudenspielen Kuscheltiere für die Mädchen und ich gab auch kleine Interviews mit den Stadtbewohnern. Dann trafen wir auf Chèrielle. Sie sah wirklich viel zu attraktiv aus in den Festsachen.
„Oh hallo Ren. So wie es aussieht führen dich Erika und Rita herum.“, sagte sie und lächelte uns an.
„Ja Ren ist nicht nur begnadet im Umgang mit dem Schwert, sondern auch mit der Flinte. Sehen Sie nur was er für uns erspielt hat!“, sagte Rita und zeigte das große Stofftier.
„Frau Chèrielle ich möchte mich bei Ihnen für den Trank bedanken. Dürfte ich in Erfahrung bringen was darin enthalten war?“
Sie sah mich an und schien über ihre Antwort nachzudenken.
„Sagen wir.. Da war eine geheime Zutat drin, die speziell auf dich abgeschnitten war Ren.“
„Was meinen Sie denn damit?“, fragte Erika interessiert.
„Ach nichts besonderes. Hatte er denn nicht gestern...“, sie brach ab da Erika und Rita den Kopf schüttelten, „Erika, Rita wärt ihr so freundlich und würdet Ren und mir etwas zum Trinken holen? Ich bin ziemlich durstig und du Ren?“
„Ja etwas zu trinken wäre nicht schlecht. Allerdings will ich mich nicht wieder betrinken und sage dem Alkohol heute dankend ab. Eine Cola oder ein anderes Getränk wäre mir lieber.“, sagte ich.
„Okay ich glaube ich weiß genau das richtige für dich!“, sagte Rita und ging vor.
„Ich passe mal auf, dass sie dir nichts ins Getränk mischt.“, sagte Erika und folgte ihr.
„So.. Erzählen Sie mir jetzt bitte die spezielle Zutat?“, fragte ich noch einmal nach.
Sie sah mich verwundert an.
„Ich dachte mein Hinweis wäre genug gewesen...“, sagte sie und sah mich nachdenklich an.
„Bedauerlicherweise nicht.“
Sie legte einen Arm um mich und zog mich zu ihr herüber. Ich wollte mich von ihr direkt wieder entfernen als sie anfing in mein Ohr zu flüstern.
„Ich war misstrauisch darüber wie schnell deine Wunden heilten. Aus diesem Grunde entnahm ich dir etwas Blut und fand heraus…“
Ich lauschte gespannt aber dann spürte ich ihre Hand auf meinem Hintern. „dass du einfach ein richtig tolles Heilfleisch hast.“ Ich stieß sie wütend von mir.
„Was soll das?!“ Ich spürte wie mein Gesicht heiß anlief während sie mich auslachte.
„Tut mir leid ich konnte einfach nicht anders. Man bekommt ja nicht immer die Gelegenheit so einen tollen Hintern wie deinen anzufassen.“
„Was ist nur falsch mit ihnen!? Man.. So etwas macht man nicht!" Wieso sind andere Menschen nur so unglaublich merkwürdig und wieso zur Hölle müssen mich Frauen so mögen?!
Dann stießen Rita und Erika wieder zu uns und wir verbrachten den Rest des Abends zu viert. Wir trafen noch auf den Bürgermeister, der mir das Kopfgeld persönlich in mein Zimmer ablieferte. Irgendwie fühlte ich mich verarscht, doch ich beschloss den Abend geduldig hinter mich zu bringen bis endlich das Ende der Veranstaltung bevor stand. Das Feuerwerk. Ich saß zwischen Rita und Erika im Gras die beide meine Hand nahmen. Ich frage mich wieviele das jetzt wohl ausnutzen würden und mit den beiden ins Bett zu gehen unabhängig davon, ob man tiefere Gefühlte hegte oder nicht... Sicher genug.
Ich seufzte und versuchte nicht mal ihnen zu erklären, dass ich nicht an Beziehungen interessiert bin und ließ es diesen einen Abend zu. Schließlich würden sie mich sowieso nicht mehr wiedersehen. Das Feuerwerk fing an und die beiden Mädchen kuschelten sich an mich. Okay ich glaube das wird jetzt langsam übertrieben...
„Ich störe euch ja nur ungerne... Aber würdet ihr bitte aufhören euch so dicht an mich zu drücken..?“, fragte ich die beiden. Sie sahen beide erstaunt auf und sahen, dass das die andere sich ebenfalls an mich schmiegte.
„Hm.. Wie lösen wir das dann wohl..?“, sagte Erika nachdenklich.
„Denkst du an das was ich denke..?“, fragte Rita.
Sie würden doch sicher nicht...
Dann drückten mich beide ins Gras und beugten sich über mich.
Oh doch sie würden!
„Ich muss euch in dieser Hinsicht bedauerlicherweise enttäuschen.. Ich habe nicht vor...“, Erika hielt mir den Mund zu.
„Was du vor hast ist nicht so wichtig gerade...“, flüsterte sie verführerisch.
„W-Wartet!“, ich spürte wie mein Gesicht schon wieder heiß anlief. Als die Mädchen sich kurz zunickten und mich wieder losließen, musste ich erleichtert aufatmen.
„Es ist witzig den großen Ren in Verlegenheit bringen zu können.“, kicherte Rita.
„Verlegenheit? Ich bin noch weit entfernt davon. Ich möchte mich nur nicht auf.. Naja auf solche Aktivitäten einlassen. Ich bin nicht an einer Beziehung interessiert, weil dann wieder so eine >Der Böse entführt...“, fing ich an doch Rita schob mir ein Fleischstück in den Mund.
„Selbstverständlich bist du nicht verlegen…“
„Von Beziehungen hat niemand geredet.“, sagte Erika grinsend.
Ich kaute nachdenklich und schluckte dann.
„Ich muss bedauerlicherweise ablehnen. Ihr beiden seid zwar zwei bildschöne Mädchen, allerdings bin ich leider wirklich nicht interessiert.“, sagte ich.
„Außer du bist betrunken.“, sagte Rita.